Start in ein neues Jahr
Der Jahresanfang ist eine gute Gelegenheit, die Aktivitäten des Vorjahres Revue
passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen. Das soll auch in diesem Jahr nicht anders
sein.
Dank zahlreicher Aktivitäten unserer Mitglieder und ihrer Züchter sowie der Aussteller
war auch das Jahr 2016 für das FCI-Büro gut ausgefüllt. Das Jahr war von vielen
wichtigen Veranstaltungen großen Ausmaßes geprägt und gleichzeitig das Jahr, in
dessen Verlauf wir effektiv damit begannen, unser neues Gebäude in den Dienst zu
stellen und dort den ein oder anderen Empfang zu organisieren und Sitzungen verschiedenster
Vorstände oder Kommissionen abzuhalten.
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Y. De Clercq
Exekutivdirektor
2016, ein historisches Jahr für den Rassehund in Frankreich
Die Zahlen des französischen „Livre des Origines“, des einzigartigen den Rassehunden
Frankreichs gewidmetem Zuchtbuchs, werden begeisterte Hundeliebhaber erfreuen: Mit
228.045 Einträgen verzeichnet das 1885 von der Centrale Canine gegründete und seither
von ihr verwaltete französische Zuchtbuch „LOF“ ein historisches Rekordjahr, und
bekräftigt die Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich der Auswahl, der Einrichtungen
und der Rückverfolgbarkeit.
Trotz des wirtschaftlichen Umfelds, das im Vergleich zum amerikanischen Aufschwung
ein europäisches Wachstum im Kriechgang zeigt, wurde das Jahr 2016 mit einem Konsumanstieg
der französischen Haushalte abgeschlossen. Dieses Wachstum kam nicht nur dem Automobilsektor,
dem Immobiliensektor sowie dem Markt für Elektrohaushaltsgeräte und Bürokommunikation
zugute – die französischen Haushalte haben sich auch verstärkt für im französischen
Zuchtbuch eingetragene Rassehunde interessiert. Infolgedessen hat das Jahr 2016
alle erwarteten Prognosen übertroffen, und ein Rekordniveau an Eintragungen in das
französische Zuchtbuch verzeichnet. Hier die großen Trends der Entwicklungen der
französischen Hundezucht im Jahr 2016:
- Auf dem Podium der meistgefragten Rassen im Jahr 2016 befinden sich drei Schäferhunde:
Der Belgische Schäferhund, der durch die Varietät des Malinois starken Auftrieb
erfährt, hat den 1. Platz erobert, von dem er den (seit 1946 dort ununterbrochen
präsenten) Deutschen Schäferhund auf den 2. Platz verdrängt hat, gefolgt vom Australischen
Schäferhund (Australian Shepherd), der die 3. Stufe des Podiums besteigt: dies gab
es noch nie, seit der Gründung des LOF im Jahr 1885!
- drei Rassen – die des Podiums – verzeichnen über 10.000 jährliche Eintragungen,
und sogar 11.000 für den Belgischen Schäferhund, der den Spitzenreiter entthront
hat.
- Unter den Retrievern liegt der Golden Retriever an der Spitze, der 2016 mit fast
10.000 Eintragungen die 4. Podiumsstufe erreicht.
- In der Gruppe I handelt es sich bei 2016 um ein wahrlich historisches Jahr, mit
drei Rassen auf den drei ersten Plätzen des LOF. Auch das sehr gute Ergebnis des
Berger de Beauce (Beauceron) ist zu nennen, der in seiner Gruppe den 4. Platz erreicht.
- In der Gruppe II bestätigt der Cane Corso seine führende Position und überschreitet
die Hürde der 5.000 Eintragungen, womit er den zweitplatzierten Berner Sennenhund
(3.430 Eintragungen) weit hinter sich lässt, gefolgt vom Rottweiler (2.817), welcher
in den letzten Jahren einen schönen Aufschwung verzeichnet (zum Vergleich: 1.878
Eintragungen im Jahr 2012).
- Die Gruppe III (Terrier) wird in großem Maße durch einen Amerikaner beherrscht,
den American Staffordshire Terrier, und einen Engländer, den Staffordshire Bull
Terrier, auch „Staff“ genannt: beide verzeichnen über 9.000 Eintragungen im Jahr.
- Als Vertreter der Gruppe IV verzeichnet der Dachshund einen deutlichen Anstieg mit
über 3.600 Eintragungen.
- In der Gruppe V scheint der Siberian Husky unschlagbar zu sein und hat die Zahl
von 3.200 Geburten überschritten: Man muss bis auf 1988 zurückgehen, um einen vergleichbaren
Stand von Eintragungen ins LOF wiederzufinden.
- In der Gruppe VI (Laufhunde), die rund 70 international anerkannte Rassen umfasst,
schlagen sich die französischen Rassen nicht schlecht, insbesondere der Gascon Saintongeois
(806), der Blaue Griffon der Gascogne (719), der Griffon Nivernais (691). An der
Spitze liegt der Beagle mit 4.682 Eintragungen, was knapp einem Drittel der Eintragungen
dieser Gruppe entspricht.
- In der Gruppe VII (Vorstehhunde) wird das Podium unverändert durch den Englischen
Setter (ein Viertel der Eintragungen der Gruppe), den Bretonischen Spaniel und den
Weimaraner gehalten. Beachtenswert ist das Vordringen des kleinen Münsterländers
- ein sehr dynamischer Deutscher Spaniel, dessen Geburtenzahlen diejenigen des
Pointers übersteigen und sich denjenigen des Deutschen Kurzhaars nähern.
- In der Gruppe VIII (Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde) liegt der Golden Retriever
unbestritten an der Spitze und nimmt Kurs auf 10.000 (9.808 Eintragungen), während
die beiden Folgenden, der Labrador und der English Cocker Spaniel, ihren Podiumsplatz
weiter ausbauen. Hervorzuheben ist das stetige Wachstum eines italienischen Originals,
des Wasserhunds der Romagna.
- In der Gruppe IX, der zweitliebsten Gruppe der Franzosen, gibt es zahlreiche Stars
unter den ausgezeichneten Gesellschaftshunden, mit einer originellen Sieger-Troika:
Ein kleiner englischer Spaniel (Cavalier King Charles), ein kleiner Mexikaner (Chihuahua)
und ein kleiner französischer Molosser (Französische Bulldogge), alle jeweils mit
über 6.500 Einträgen.
- Die im Wesentlichen aus Windhunden bestehende Gruppe X bestätigt die Zunahme ihrer
Vertreter, dank der großen Beliebtheit ihres Anführers, des Whippets (über 1.400),
und seines italienischen Pendants, des Italienischen Windspiels. Bei den Persischen
Windhunden (Saluki) sowie den Afghanischen Windhunden hält der Rückgang der Vertreter
dieser Rasse leider an: beim ersteren erfolgten 34 Eintragungen, und beim zweiten
99. Zu begrüßen ist der Anstieg einer sehr seltenen Rasse, des Schottischen Hirschhunds
(Deerhound), dessen Vertreter innerhalb eines Jahres mit 2,5 multipliziert wurden.
Zusammenfassend bestätigt dieses Jahr 2016 die gute Gesundheit der Branche der „Rassehunde“
in unserem Land, die bei einer rückläufigen Zahl der Hundepopulation weiterhin Wachstum
verzeichnet. Dies beweist, dass die Franzosen beim Kauf eines Welpen immer stärker
auf Kriterien wie Rasse und Abstammung Wert legen. Damit bietet sich eine gute Gelegenheit,
die Arbeit der Züchter zu begrüßen, die neben der Rückverfolgbarkeit und dem Respekt
für die Eigenschaften jeder Rasse im Lauf der letzten Jahre ihre Kriterien weiter
ausgebaut haben, insbesondere, was die Gesundheit und das Wohlbefinden der von ihnen
gezüchteten Hunde anbelangt!